Hier stellt die Redaktion sich und ihre Arbeit selbst vor.

Was ist Bait?

Bait produziert Faktenchecks für TikTok. So werden wir genau dort gegen Falschmeldungen aktiv, wo diese oft viral gehen und Schaden anrichten. Denn jugendliche TikTok-Nutzer:innen sind mit einer besonderen Menge an Falschmeldungen konfrontiert, gleichzeitig konsumieren sie nur wenig Journalismus auf klassischen Medienkanälen. Daher leistet
Bait für diese Zielgruppe notwendige Aufklärungsarbeit. Vor dem Hintergrund aktueller Radikalisierungsfälle auf TikTok ist das wichtiger denn je.

Was hat die Wiener Medieninitiative zu eurem Projekt beigetragen?

Die Wiener Medieninitiative hat den Start von Bait ermöglicht. Im Zuge der Fördercalls haben wir zuerst ein journalistisches und finanzielles Konzept entwickeln können und in einem anschließenden Call den Launch und den ersten redaktionellen Betrieb von Bait realisiert und etabliert. Auf diese Arbeit bauen all unsere folgenden Aktivitäten mit Bait auf.

Warum hat euer Journalismus in Wien bisher gefehlt?

Anders als traditionelle Medien orientiert sich Bait an den Sehgewohnheiten von 14- bis 19-Jährigen und schließt eine Marktlücke.

Andere Faktenchecks sind oft in Textform aufbereitet und auf Medienkanälen präsent, die Jugendliche kaum aktiv aufsuchen. Wir sprechen mit unseren visuell aufbereiteten Faktenchecks gezielt Jugendliche an, die sich vornehmlich auf Social Media informieren.

Dabei gehen wir über den reinen Faktencheck hinaus und zeigen unseren jugendlichen Followern auch, wie sie selbst Fakes enttarnen können. Denn reine Richtigstellungen laufen der stetig wachsenden Anzahl von Falschmeldungen immer hinterher. Visuell ansprechend und mit schnellen Schnitten zeigen unsere jungen Journalist:innen Techniken, wie man selbst Falschinformationen erkennen kann und stellen das gute Gefühl der Selbstermächtigung in den Vordergrund.

Wie zeigt sich, dass euer Projekt erfolgreich ist?

Bait erreicht mit Faktenchecks eine beeindruckende Reichweite in der Zielgruppe: Seit unserem Launch wurden unsere Videos über 5 Millionen Mal aufgerufen. Zeitgleich konnten wir eine wachsende Community aufbauen. Knapp 10.000 Menschen folgen uns auf TikTok, außerdem pflegen wir ein Netzwerk zu Jugendlichen, die sich für Bait engagieren, wie den Alumni unserer Bait-Academy und unseren Jugendbeirat.

Der Erfolg von Bait zeigt sich auch durch Anerkennung in der Branche. Gerne werden wir rund um die Themen Desinformation und TikTok als Expert:innen angefragt. Unser junges Medienprojekt Bait blickt außerdem schon auf zahlreiche Preise und Auszeichnungen zurück: Es wurde mit dem europäischen Voices Award für die Partizipation der Jugend ausgezeichnet sowie mit dem österreichischen Jugendpreis, dem SDG Award und für journalistische Innovation vom Frauennetzwerk Medien. Die Hosts Iris Strasser und Rafael Gindl wurden als zwei der 30 besten journalistischen Talente unter 30 Jahren geehrt.

Was ist euer Geschäftsmodell? Funktioniert es?

Wir denken multidimensional und wollen uns durch verschiedene Quellen nachhaltig finanzieren, vorrangig durch Partnerschaften, Ausbildungen und ein Mitgliedermodell. Wir entwickeln unser Geschäftsmodell stetig weiter, damit wir Bait langfristig erfolgreich betreiben können und haben hierbei weiterhin Herausforderungen zu lösen.

Mit unserer Arbeit bei Bait haben wir uns einzigartige Kompetenzen aufgebaut, die wir monetarisieren können: Wir produzieren etwa als Auftragnehmer für andere Organisationen qualitative Videos zu den Themen Faktenchecks, TikTok und Fake News. So unterstützen wir das Projekt „The Future is Fem:AI*le“ von Digitaler Kompass sowie „Fight Fakes“ vom ÖIAT. Für Drei und die Jugendinfos produzierten wir Medienkompetenzvideos, sowie für den ORF drei Folgen für Kids News, die zeigen, wie Kinder Internetinhalte besser bewerten können.

In unserer Ausbildungsschiene halten wir zu den Themen Social Media Journalismus und Desinformation Bait Academys ab und bilden ausgewählte Fellows in unserer Redaktion weiter. Hierfür erhalten wir Fördermittel und haben etwa gemeinsam mit Okto eine Medien-Academy auf die Beine gestellt.